Hochzeitsgedichte



Da sitzt Ihr so fröhlich beisammen

Da sitzt Ihr so fröhlich beisammen.
Und folget der Liebe Gebot;
Den Herzen entlodern die Flammen,
Und färben die Wangen mit Rot!

Die funkelnden Blicke verraten
Die Losung: "Ich brenne für Dich!"
Und wechselnde Küsse entladen
Ersehnter Erklärungen sich!

Der kräftige Händedruck deutet:
"Ich führe durch's Leben Dich hin'.
Und wonnige Freuden bereitet
Mein treu Dir ergebener Sinn!"

So seid uns denn Beide gegrüßet
Für diesen geschlossenen Bund!
Wer Andern das Leben versüßet,
Tut sich als sein Engel ihm kund!

Er streut ihm die Laufbahn mit Rosen,
Dann schmerzen die Dornen ihn nicht;
Verscheucht ihm mit traulichem Kosen
Die Wolken vom düstern Gesicht!

Was könnte die Welt Euch noch geben?
Ihr seid Euch ja selber genug!
Für Bied're schrieb Gott ja ein Leben
Voll Lust in der Schicksale Buch!

Doch - Glückliche wünschen Genossen
Der Lust, die ihr Leben versüßt; -
Geduld! sind neun Monde verflossen,
Dann wird schon ein Knäbchen geküsst.

Sammlung von Gelegenheitsgedichten, 1852


Zum schönsten Fest des Lebens bringen

Zum schönsten Fest des Lebens bringen
Wir jubelnd Gruß und Wunsch!
Lasst frohe Lieder froh uns singen
Und alle Gläser hoch erklingen,
Gefüllt mit Wein und Punsch.

Die Ehe uns'rer Neuvermählten.
Soll Wonn' auf Wonne sein!
Was ihre Herzen sich erwählten,
Wovon sie liebend sich erzählten,
Die überreich erfreu'n.

Ihr Pfad geleite sie auf Rosen,
Sei einem Teppich gleich.
Das glücklichste von allen Loosen
Entzücke sie bei süßem Kosen
Zum höchsten Himmelreich.

Ein Kranz von holden Kindern blühe
Wie Palmen um sie auf.
In ihnen lohn' sich jede Mühe,
Und wie im Morgenrot erglühe
Durch sie der Jahre Lauf.

Und noch am Jubelfeste walle,
Wie heut' ihr lockig Haar.
Ja, laut und lauter stets erschalle
Der Jubel, dass es spät verhalle -
Heil unserm schönen Paar!

Sammlung von Gelegenheitsgedichten, 1852


An eine Witwe

Auch nach Stürmen lacht die Sonne
Schöner aus der Wolken Grund;
Nach dem Drangsal schließt die Wonne
Einen engen trauten Bund,
Und auf banger Sorgen Nacht
Folget der Erhebung Macht!

Sieh', auch Dir, nach bangen Tagen,
Leuchtet noch der Freude Lust,
Und sie senkt auf herbe Klagen
Friedenströstung in die Brust;
Denn Du fand'st, was Du verlor'st.
Da 'nen Gatten Du erkor'st!

Nun so geh' mit heiterm Mute
Froh an seiner starken Hand,
Freu' Dich an des Glückes Gute,
Das ein Gott mit Dir verband!
Lern' im Glück und Sturmesweh'n
Freudig seinen Wert versteh'n!

So voll ungetrübter Milde
Gründet Eurer Kinder Glück,
Deckt sie mit der Liebe Schilde
Gegen Harm und Missgeschick!
Baut auf festem Tugendgrund
Eurer Zukunft Segensbund!

O dann wird von diesem Tage
Heil auf Euer Dasein weh'n,
Und Ihr werdet, sonder Klage,
Fröhlich hin zum Ziele geh'n,
Wo, nach überstand'nem Leid,
Euch die Liebe Kronen weiht!

Sammlung von Gelegenheitsgedichten, 1852


An ein Brautpaar

Die ihr an Gottes heiligem Altar
Der treuen Liebe schonen Bund geschlossen.
Was bring ich Euch zum Brautgeschenke dar?
Ein schlichtes Wort, der treuen Brust entflossen!
Denn was des Herzens leise Stimme spricht,
Nennt selbst des Cherubs Geistersprache nicht!

Das schöne Ziel, nach welchem Ihr gestrebt -
Heil Euch, Ihr habt es siegreich schon errungen!
Doch, Eure Zeit ist noch nicht ausgelebt,
Der schwerste Sieg, noch ist er nicht gelungen!
Ein H'öhres noch, als reiner Liebe Glück,
Ist frommer Mut, und Kraft im Missgeschick!

Denn nicht mit Rosen ist der Weg bestreut.
Der in des jenseits stilles Land geleitet.
Und wär's, so sind die Dornen auch nicht weit,
Ein heißer Kampf ist immer euch bereitet!
Heil dann, wenn Ihr die Liebe treu bewahrt!
Denn selig wird, wer bis ans End' verharrt!

Dies ist's, was deutungsvoll der Meister spricht:
Nur Eins ist Not! - O haltet fest dies Eine;
Damit, wenn Eures Glückes Rad zerbricht.
Nicht Euer Aug' der Reue Tränen weine!
Drum, lenket Eure Blicke himmelwärts -
Das höchste Ziel sei Euch: ein reines Herz!

So ladet Ihr den großen Meister ein.
Wie die zu Kanna Ihn zu sich geladen;
Dann wandelt er das Wasser Euch in Wein,
Das heißt, es wird kein Unfall je Euch schaden.
Und, wenns auch manchmal Euch an Wein gebricht
Des Lebens Quell versiegt Euch ewig nicht!

Huldigung, 1842


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